Diesen Beitrag widme ich dem wunderbaren Thema Ausmisten. Du erfährst heute, warum Ausmisten oder Entrümpeln der allererste Schritt zu einem ordentlichen Wohlfühlzuhause ist und was die typischen Gründe sind, aus denen die meisten sich schwer von Dingen trennen können. Und wie du dagegen angehst, wenn du dazu gehörst.


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5 Tipps zum Ausmisten

Bevor wir anfangen, will ich einen kleinen Disclaimer einschieben: Wenn ich von “Wegschmeißen” oder “Wegtun” oder “Das kann weg” spreche, dann meine ich damit nicht immer, die Dinge tatsächlich in die Tonne zu kloppen. Es gibt wunderbare Wege, gute Gegenstände zu spenden oder anders zu verwenden. Das werde ich in dieser Episode aber nicht tiefer behandeln – wenn dich das Thema interessiert, lass mir gern eine Nachricht da (bei Instagram oder über meinen Blog) und ich mache eine Folge darüber, wohin du ausgemistete Sachen geben kannst.

Also los gehts:

Stell dir mal dein Zuhause besonders unordentlich vor. Wie sieht dein Wohnzimmer aus, wenn du nicht aufgeräumt hast? Und jetzt guck mal genauer hin: Warum ist es so unordentlich? Meistens dann, wenn zu viel Zeug irgendwo rumliegt – überall, nur nicht dort, wo es hingehört.

Vielleicht kennst du es ja auch von dir selber, dass du bestimmte Sachen immer von A nach B räumst. Und trotzdem fliegen sie überall rum. Vielleicht kommst du auch gar nicht hinterher mit dem ganzen Aufräumen, weil du einfach nicht weißt, wohin damit. Und hier sind wir beim Problem angekommen:

Du hast zu viel Zeug!

Durchschnittlich besitzt jeder Europäer etwa 10.000 Sachen. Da zählen nicht nur Möbel und Klamotten mit rein, sondern auch die vermeintlichen Kleinigkeiten wie Kugelschreiber oder Zahnpasta.

Weißt du eigentlich, wie viele Dinge du besitzt?

Warum fällt uns das Ausmisten so schwer?

Ich möchte nur ganz kurz darauf eingehen, WARUM wir eigentlich so an unserem Besitz festhalten. Was macht es mit uns, wenn wir Dinge haben, haben können oder haben wollen? Und warum fällt es den meisten so schwer, sie wieder loszulassen? Gibt es Tipps, wie dir das leichter fallen kann? Ja, die gibt es! Dazu gleich mehr.

Die letzten Tausende an Generationen bedeutete Besitz Überleben. Wer mehr hatte, hatte zum einen weniger Mangel und zum anderen konnte er besser tauschen gegen die Dinge, die ihm noch fehlten.

Erst seit ungefähr 2 oder 3 Generationen leben wir in der sogenannten Überflussgesellschaft. Im Wohlstand. Zumindest in unseren Breitengraden. Noch nie war es so einfach wie heute, sich etwas zu kaufen. Was ich heute will, ist morgen via Overnight Express Versand schon da. Das Geld wird vom Konto abgebucht, ich muss nur einen Klick tätigen.
Und so türmen sich die Klamotten, Deko, Haushaltsgeräte und so weiter.

Gleichzeitig wollen wir die Sachen aber auch nicht wieder hergeben. Gründe dafür? Da kenne ich ein paar:

  1. Es hat doch schließlich einmal Geld gekostet.
  2. Das könnte ich ja noch mal gebrauchen.
  3. Das ist zu schade zum Wegschmeißen.
  4. Da hängen Erinnerungen dran.
  5. Ich weiß nicht, wohin sonst damit.

Welcher Grund davon kommt dir bekannt vor?

Wie lernst du, dich beim Ausmisten von Dingen zu trennen?

Und wie kommst du da jetzt raus? Nun, zuerst einmal musst du selbst einsehen, dass du ausmisten musst – und es auch willst.

Wenn ich bei meinen Coachings einen ersten Widerstand spüre, dann ist es erst einmal normal. Aus den eben genannten Gründen ist es nicht leicht für uns, uns von Dingen zu trennen, selbst dann, wenn wir sie eigentlich gar nicht mögen. Denn wir sind getrieben davon, unbedingt Verlust vermeiden zu wollen.

Wenn du aber schon so weit bist, dass du rein rational bewusst bist, dass du die Dinge ausmisten willst, dann wird es dir leichter fallen loszulassen. Du musst die Basis mit deinem Verstand schaffen – und die Emotion (das Verlustvermeiden) wird später aufgelöst.

Als ersten Schritt gehe ich dann immer die Argumente an, die vorgebracht werden – um auch hier wieder erstmal an die Logik zu appellieren.

Ganz nach den Lehren von Marie Kondo (und ihrer Konmarie-Methode, nach der ich meine eigene Wohnung ausgemistet habe und grundsätzlich auch danach arbeite) darfst du dir hier erstmal bewusst machen, dass der Gegenstand mit dem Kauf seinen Zweck erfüllt hat. Du hast dir den Gegenstand gegönnt und ihn genutzt – tust es aber aus welchen Gründen auch immer nicht mehr.

Nehmen wir mal eine Hose als Beispiel. Du hast dir eine teure Jeans gekauft, in die passt du aktuell aber gar nicht mehr rein. Trotzdem gibst du sie nicht her, weil sie ja mal Geld gekostet hat. Und so hängt oder liegt sie schon eine gefühlte Ewigkeit in deinem Kleiderschrank.

Welchen Wert hast du denn durch diese Hose, oder generell einen Gegenstand in deinem Zuhause, die du nicht nutzt? Was bringt sie dir heute oder morgen oder nächste Woche?

Und: Ist dir bewusst, dass diese Sachen auch weiterhin Geld kosten, solange du sie behältst? Du brauchst einen größeren Kleiderschrank, wenn du mehr Klamotten kaufst aber alte nicht weggibst, der Geld kostet. Du brauchst eine größere Wohnung, mit einem größeren Schlafzimmer oder vielleicht sogar einem Ankleidezimmer, in die dein größerer Kleiderschrank passt…

Ja, klar, das sind etwas überspitzte Beispiele. Aber summiere doch mal all deine Sachen, die du eigentlich weggeben könntest, es aber nicht tust. Hast du schonmal Möbel mit mehr Stauraum gekauft aus diesem Grund?

Wenn du ein Haus bauen willst, denkst du über einen Keller nach (der nochmal wirklich extra viel Geld kostet), damit du all die Gegenstände irgendwo lagern kannst?

Ich spreche hier wirklich nur von Dingen, die dir nicht mehr nützen oder dir keine Freude mehr bereiten.
So viel zum Argument “Das hat ja mal Geld gekostet!”

2. Das könnte ich ja noch mal gebrauchen.

Auch hier nehmen wir die Jeans nochmal als Beispiel. Du hältst daran fest, weil du irgendwann wieder in diese Hose passen willst.
Die Hose ist vielleicht dein Anker zu deinem früheren Ich. Deinem alten Leben. Eine Erinnerung an alte Zeiten. Wie lange passt dir diese Hose schon nicht mehr? Und wie fühlst du dich, wenn du sie immer wieder im Schrank siehst und sie immer noch nicht passt? Erinnert sie dich daran, dass du eigentlich abnehmen wolltest und dass du wieder nicht diszipliniert genug warst?

Wenn sie dir schlechte Gefühle gibt, dann tu sie weg. Gegenstände, die dich nicht glücklich machen (frei nach Marie Kondo) und Gegenstände, die dir nicht mehr dienen, können weg.

3. Das ist zu schade zum Wegschmeißen.

Dieses Argument ist manchmal mit dem ersten Argument, dass es Geld gekostet hat, verknüpft.
Was bedeutet es eigentlich für dich, dass es zu schade zum Wegschmeißen ist? Wenn es sich um Dinge handelt, die ihr Dasein hinten im Kleiderschrank oder tief unten im Keller fristen – ist das dann nicht auch zu schade?

Wir kümmern uns nicht um diese Dinge, lassen sie zustauben oder einfach nur “da sein” ohne einen Zweck – aber wenn’s darum geht, dass sie irgendwo vielleicht ein neues Leben anfangen könnten, ist das zu schade?

Die einzige Frage, die du dir hier stellen musst ist: Macht mir dieser Gegenstand noch Freude ODER nützt er mir noch?
Und du darfst dich auch vom Gedanken des “Wegschmeißens” lösen: Das heißt nicht zwangsläufig, dass du die Dinge in die Tonne kloppst. Du darfst sie verschenken, verkaufen oder spenden. Das hilft oft ganz gut, sich vom “Zu schade”-Gedanken zu befreien.

4. Ich weiß nicht, wohin sonst damit.

Vielleicht hast du sogar versucht, sie zu verkaufen – auf dem Flohmarkt oder online über gewisse Portale. Und dann hast du dich ordentlich geärgert, weil niemand bereit war, deinen Preis zu bezahlen.

Hier eine schlechte Nachricht für dich: Die Dinge haben nicht mehr den Wert, den du ihnen geben würdest. Das ist auch als Endowment-Effekt bekannt: Du überschätzt ihren Wert, weil sie dir gehören. Deinen eigenen Besitz setzt du im Wert immer höher an als er eigentlich ist.
Du kannst natürlich weiterhin versuchen, die Dinge zu verkaufen. Vielleicht würde es dich aber viel entspannter machen, wenn du sie spendest. (Ja! Auch wenn das mal Geld gekostet hat!).

Ich versuche kaum noch, ausgemistete Sachen zu verkaufen – wie gut erhalten sie auch sein mögen. Je nach Portal musst du dich mit unnötigen Diskussionen und Verhandlungen herumschlagen, was absolut schlechte Laune macht und dich kein Stück voran bringt. Daher bin ich ein Freund vom Spenden oder Verschenken geworden – aber nur bei wirklich guten Sachen. Niemand will Müll – um es mal übertrieben zu sagen – geschenkt bekommen. Kaputte Kleidung, angelaufene Haushaltssachen, Geräte mit Wackelkontakt, die “sonst ja noch gut aussehen” will niemand!

5. Da hängen Erinnerungen dran.

Dieses Argument ist eines der härtesten, die es zu knacken gilt. Erinnerungen sind sehr eng mit Emotionen verknüpft, Emotionen, die wir uns in unser Bewusstsein holen. Und die aufzulösen mit rationalen Argumenten, ist fast unmöglich.

Was relativ gut funktioniert, sind daher Alternativen. Brauchst du ausgerechnet DIESEN Gegenstand (der vielleicht Platz wegnimmt) oder könntest du daraus etwas machen, was weniger Platz wegnimmt?

Ein Beispiel: Kunst der Kinder.

Jeeede Mama fragt sich: WAS mache ich mit den Kunstwerken meiner Kinder? Selbst ein simpler Strich mit einem Buntstift oder eine – objektiv betrachtet – Krakelei mit irgendeinem Kugelschreiber stellt für viele Mamas Kunst dar – und für die Kinder erst recht! Und so werden die Bilder fleißig am Kühlschrank angepinnt oder fliegen in irgendwelchen Schubladen durch die Gegend – aus dem Kindergarten kommt auch regelmäßig etwas mit.

Aber auch hier gibt es Lösungsansätze und du musst dir den passenden für dich herauspicken:

Idee 1: Im Kindergarten wird es schon vorgemacht, du kannst es nachmachen: Die Bilder in einem Ordner sammeln. Wenn es immer die gleiche oder ähnliche Größe der Zettel ist, ist das ganz einfach gelocht und in Ordner abgeheftet. Aber damit hätten wir den Kram (sorry für den Ausdruck, ich meine natürlich die Kunst) nur organisiert und nicht ausgemistet.

Daher Idee 2: Mache ein Foto vom Kunstwerk und mache später einen Ordner oder ein Fotobuch daraus – der Vorteil? Die Größe ist dann unerheblich, du kannst es viel kompakter zusammenpacken.

Und ein weiterer Vorteil: Mit der Zeit nimmt die emotionale Betrachtung der Bilder ab und du sortierst sie nochmal bevor sie wirklich in den Druck gehen.

Ach und Vorteil Nr. 3: So kannst du auch mit Kunst verfahren, die nicht aus simplem Papier besteht, sondern gebastelte Tonschalen oder Marienkäfer darstellen soll.

Denn: Worum geht es eigentlich bei diesen Dingen?
Geht es wirklich um das Stück Papier, auf dem ein bunter Strich drauf ist? Oder geht es um den Stolz, dass das Kind etwas gemalt hat? Um die Freude, dass das Kind ein Muttertagsgeschenk in der Kita gebastelt hat? Und wird diese Freude weniger, wenn du “nur” ein Foto vom Geschenk hast?
Wenn das so ist – dann hindert dich niemand daran, es zu behalten und gerade NICHT auszumisten. Du musst dich nicht zwangsläufig von aaaallen Dingen in deinem Leben trennen.

Denk dran: Beim Ausmisten geht es um Dinge, die dich belasten. Ganz Willkommen sind die Dinge, die dir Freude machen!

Fassen wir nochmal zusammen:

Ausmisten ist eine emotionale Geschichte. Wenn du erstmal deinen Verstand überzeugt hast, dass Entrümpeln Leichtigkeit bringt, ist es einfacher, auch deine Emotionen anzugehen.
Frage dich bei allen Dingen in deinem Zuhause: Tragen sie zu meinem Wohlfühlzuhause bei oder belasten sie es? Was Freude macht oder dir dient, darf bleiben.

Für jeden Gegenstand bezahlst du nicht mit Geld. Für jeden Gegenstand bezahlst du mit Zeit. Und die bekommst du nie wieder zurück.
Weniger Zeug bedeutet mehr Zeit!

Was würdest du mit mehr Zeit anfangen? Was würdest du tun, wenn du nicht mehr überall die Häufchen von A nach B räumen müsstest?

Wie würde sich ein Wohlfühlzuhause für dich anfühlen?

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